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Tragödie und Revolution

Die kritischen Tragödientheorien als Ästhetiken der Praxis in Deutschland, Polen und Russland 1789-1848-1917

Erschienen am 03.09.2021, Auflage: 1/2021
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783770566259
Sprache: Deutsch
Umfang: XIV, 929 S.
Format (T/L/B): 6.5 x 24.2 x 17 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Alle bisherigen Geschichten der Tragödientheorie haben ihre kritische Strömung verkannt, die auf keinen Fall die Aussöhnung mit dem Schicksal, dem Bestehenden, predigt, sondern eine Ästhetik der revolutionären Praxis formuliert, welche darauf hinzielt, das Element der Freiheit in die vollkommen determinierte Welt hereinzulassen. Diese Ästhetik, deren Elemente sich bei den prominentesten Denkern und Dichtern der Epoche ausfindig machen lassen, gestaltet einerseits die Perzeption von Ereignissen und andererseits das Verhalten von den auf die Ereignisse reagierenden Menschen. Die expliziten Tragödientheorien krönten die philosophischen Ästhetiken, indem sie den Übergang der Theorie (der Absicht) in die Wirklichkeit modellierten, und zwar in den paradoxen Figuren des glücklichen Scheiterns und des schicksalhaften Fehlers. Die Tragödientheorien überprüfen also die Möglichkeiten, wie die immer noch ausbleibende Freiheit in der determinierten Welt des Anschaubaren möglich wäre und finden zur Zeit der Avantgarde eine Lösung in Form eines allgemeinen Festes ohne Rampe, die die positive, anschauliche und kollektive Freiheit verwirklicht.

Autorenportrait

Michal Mrugalski promovierte an der Universität Warschau mit einer Arbeit zu Goethes Farbenlehre als Theorie der Dichtung im Kontext der Neo-Avantgarde. Zurzeit ist er Privatdozent an der Universität Tübingen.