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Die Deutschen im 20. Jahrhundert

Vom Ersten Weltkrieg bis zum Fall der Mauer, Buch zur ZDF-Serie

Erschienen am 13.10.2008, Auflage: 1/2008
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24,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570009765
Sprache: Deutsch
Umfang: 431 S., 300 farbige Illustr., durchgehend farbig i
Format (T/L/B): 3.3 x 24.5 x 18 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Das große Standardwerk der deutschen Geschichte - in 2 Bänden Am 3. Oktober 1990 wurde zum ersten Mal in der deutschen Geschichte Einheit in Frieden und Freiheit Wirklichkeit. Erst nach einem Jahrhundert mit zwei Weltkriegen, Millionen Toten, zwei Diktaturen, Holocaust, Kaltem Krieg, Teilung, Wirtschaftswunder im Westen und friedlicher Revolution im Osten gelang es den Deutschen, ihre staatliche Einheit im Konzert der europäischen Mächte zu vollziehen. Guido Knopp durchwandert in diesem Buch zur 5-teiligen ZDF-Serie dieses Schicksalsjahrhundert mit seinen Visionen, seinen in Blut ertränkten Träumen und mit seinen mutigen Aufbrüchen. Zusammen mit ihren Nachbarn haben die Deutschen damit die Basis geschaffen für ein friedliches 21. Jahrhundert.

Autorenportrait

Prof. Dr. Guido Knopp war nach seinem Studium der Geschichte, Politik und Publizistik zunächst Redakteur der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und anschließend Auslandschef der "Welt am Sonntag". Seit 1984 leitet er die ZDF-Redaktion Zeitgeschichte, mit der er vielbeachtete Fernsehserien wie "Hitlers Helfer", "Hitlers Krieger" und die Serie "History" produziert; auf Phoenix erschien die Reihe "100 Jahre" über die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Durch eine gelungene Verknüpfung von exakt recherchierter und gleichzeitig unterhaltender Information gelingt es ihm immer wieder, ein großes Publikum für seine Fernseh- und Buch-Dokumentationen zu begeistern. Guido Knopp hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Jakob-Kaiser-Preis, den Europäischen Fernsehpreis, den Telestar, den Goldenen Löwen, den Bayerischen Fernsehpreis, das Bundesverdienstkreuz und den Internationalen Emmy. Seine Bücher waren allesamt Bestseller. Zuletzt erschienen von ihm die Bücher zur ZDF-Serie "Die Deutschen" sowie "Geheimnisse des >Dritten Reichs<".

Leseprobe

Das 20. Jahrhundert hat der Menschheit ihre schlechtesten und sch?nsten M?glichkeiten offenbart. Voller Widerspr?che hinterlie?n diese Jahre ihre Spuren im Ged?tnis von Millionen Deutschen: Es war das Jahrhundert von Einstein und Hitler, von Auschwitz und der unverhofften Einheit, von Hiroshima und der Mondlandung. Es hat gezeigt, was dieser sch?ne blaue Planet sein kann, wenn nicht nur Mut und wissenschaftliche Vernunft regieren, sondern obendrein auch Menschlichkeit und Liebe. Aber es hat auch offenbart, wozu die Menschen f?g sind: zu allem - auch dazu, ihresgleichen auszul?schen. 1914, 1918, 1933, 1945, 1949 oder 1989 - das sind deutsche Jahre, die zugleich zu Wendepunkten des Jahrhunderts wurden. Sie markieren eine Zeit der Extreme: Krieg und Frieden, Aufbruch und Untergang, Wohlstand und Elend, Leid und Zuversicht - nie zuvor waren diese Gegens?e krasser, nie zuvor gab es sie in so rasantem Wechsel. Mathematisch z?t das 20. Jahrhundert 100 Jahre. Doch politisch sind es eigentlich nur 75. Es begann so richtig erst im Jahr 1914, als die Lichter in Europa j?erloschen, und es endete im Jahr 1989 mit dem Abschied von der zweigeteilten Welt. Ein kurzes 20. Jahrhundert also. Die Geschichte war in Eile - nach dem ?berlangen 19. Jahrhundert, das 1789 anfing: mit dem Sturm auf die Bastille - und 1914 endete. Nur 75 Jahre also: 1914 bis 1989. Aber was f?r Jahre! Es sind zwei komplette Zeitalter. Zuerst die Zeit der Katastrophen: 1914 bis 1945. Je mehr Abstand wir von dieser ?a haben, desto mehr wird deutlich, dass es ein Weltb?rgerkrieg gewesen ist - 31 Jahre lang, der Drei?gj?ige Krieg des 20. Jahrhunderts. Denn der Zweite Weltkrieg speist sich aus dem Ersten. Dazwischen gab es keinen wahren Frieden, sondern nur die Zwischenkriegszeit. Am Ende dieser ?a 1945 stand Hiroshima. Seit damals wissen wir: Die Menschheit ist imstande, technisch und moralisch, sich selbst auszul?schen. Doch die Angst davor, die Angst der Menschen vor der kollektiven Selbstvernichtung, hat im Kalten Krieg, dem Zeitalter danach, den Frieden sicherer gemacht. Zwei atomare Superm?te, Sieger des Weltb?rgerkriegs, hielten sich in Schach - in viereinhalb Jahrzehnten Nicht-Krieg. Frieden nicht durch menschliche Vernunft. Nur eine Art von Frieden durch die Angst vor der Atombombe. Mit dem Fall der Mauer von Berlin, dem wirkungsm?tigsten Symbol der zweigeteilten Welt, war diese ?a abgeschlossen - und damit das 20. Jahrhundert. Am Anfang des Jahrhunderts aber, 1914, hat die Angst der M?te voreinander erst den gro?n Krieg entfesselt. Wie m?rderisch der werden w?rde, ahnte niemand. Die V?lker Europas feierten in jenen Augusttagen des Jahres 1914 all die Siege, die sie nie erringen w?rden, inbr?nstig schon einmal vor. Alle empfanden sich als Angegriffene, keiner als Angreifer. ?Aufgewachsen in einem Zeitalter der Sicherheit, f?hlten wir alle die Sehnsucht nach dem Ungew?hnlichen, nach der gro?n Gefahr. Da hat uns der Krieg gepackt wie ein Rausch?, schrieb der Schriftsteller Ernst J?nger. Rausch gen?gte als Motiv, man brauchte noch keine Ideologien, um sich gegenseitig umzubringen. Das ?Augusterlebnis? nannten das die Zeitgenossen sp?r in ergriffener Erinnerung. In den Stra?n vieler St?e zwischen Moskau und Marseille wurden Soldaten wie Opfertiere mit Blumengebinden geschm?ckt. Die Menschen wussten noch nichts vom modernen mechanisierten Vernichtungskrieg, vom Gastod in den Gr?n, vom millionenfachen Sterben im Dreck. Der Krieg ?bertraf dann an Grausamkeit, an menschlicher Verrohung selbst die schlimmsten Ahnungen. Hier wurde die Saat gelegt f?r eine Zeit, in welcher der Mensch als Material galt, nicht als Individuum. Der Erste Weltkrieg war das Schlangenei des Zweiten. Die Folgen jenes Krieges hatten die deutschen Demokraten zu tragen. Im November 1918 kamen sie an die Macht. Nur mit ihnen war der Friede zu erlangen, den der Feldherr Ludendorff, im Feld besiegt, den in die Pflicht genommenen Demokraten sp?r vorwarf: ?Sie sollen die Suppe jetzt essen, die sie uns e Leseprobe